Das Thema Nachhaltigkeit liegt uns am Herzen. Deshalb haben wir vor 5 Jahren ein interdisziplinäres Team ins Leben gerufen, das sich mit der Nachhaltigkeit im Unternehmen befasst. Wir wissen aus Erfahrung, dass aller Anfang schwer ist. Deshalb geben wir Ihnen heute praktische Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Unternehmensalltag und wollen motivieren, sich auch mit kleinen Schritten auf den Weg zu einem bewussteren Umgang mit unseren Ressourcen zu machen.
Was bedeutet Nachhaltigkeit?
Nachhaltigkeit bedeutet, Ressourcen so zu nutzen, dass auch zukünftige Generationen davon profitieren können. Dabei werden wirtschaftliche, ökologische und soziale Aspekte berücksichtigt. Es geht darum, wirtschaftlich sinnvoll zu handeln und gleichzeitig Umwelt- und Sozialstandards zu beachten.
Nachhaltiges Handeln basiert auf drei gleichwertigen Säulen:
- Ökologie: Der Schutz und die Erhaltung der natürlichen Umwelt.
- Ökonomie: Wirtschaftliches Handeln, das langfristig tragfähig ist.
- Soziales: Die Förderung von sozialer Gerechtigkeit und Wohlstand.
Tipp 1: Nachhaltigkeitsteam hilft bei der Umsetzung
Hilfreich ist es, ein Nachhaltigkeitsteam mit engagierten Mitarbeitern aus verschiedenen Abteilungen zusammenzustellen, das große und kleine Projekte anstößt, darüber berichtet und vorantreibt.
Beachten Sie: Die erfolgreiche Umsetzung von mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen benötigt Ressourcen, die von der Führungsebene unterstützt und freigegeben sein müssen. Nachhaltigkeit beginnt in den Werten und der Strategie des Unternehmens – nur dann sind konkrete Projekte auch erfolgreich umsetzbar.
Tipp 2: Ein Nachhaltigkeitsbericht sorgt für bessere Transparenz
Auch wenn Sie nicht in die gesetzliche Verpflichtung zur Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts fallen, ist es sinnvoll, einen für das eigene Unternehmen anzulegen. Er hilft, klare Ziele zu definieren und sie auch langfristig zu verfolgen. Hier beginnt man am besten mit der Auswahl eines Standards, zu dem es online kostenlose Vorlagen gibt, z.B. die GRI Standards oder die neuen ESRS Standards. Diese Standards geben Themen anhand der 3 Säulen vor. Picken Sie sich die für Sie und Ihre Stakeholder wichtigsten heraus – daraus ergeben sich oft schon die ersten Ideen für eigene Projekte.
Tipp 3: Seien Sie sorgfältig mit der Informationsbeschaffung
Sammeln Sie Informationen – welche Daten sind schon vorhanden, welche müssen noch erfasst werden? Wer erfasst welche Daten und wo werden Sie gespeichert? Bei der externen Informationsbeschaffung liegen viele Angaben oft nicht in unserer Hand bzw. sind schwer zu beschaffen oder ungenau. Davon sollte man sich nicht entmutigen lassen – hier arbeitet man mit fundiert recherchierten Schätzwerten.
Tipp 4: Tauschen Sie sich regelmäßig aus – Lernen Sie von anderen
Fragen Sie Bekannte, schauen Sie auf Webseiten befreundeter Unternehmen, lassen Sie sich von deren Ideen inspirieren. Zudem gibt es verschiedene Verbände und Initiativen auf lokaler Ebene, die sich zu Nachhaltigkeitsthemen austauschen und Herausforderungen und Lösungen thematisieren, wie z.B. die Bluecompetence Initiative des VDMA (Verband deutscher Maschinen- und Anlagenbau).
Ideen für Projekte
Gute Erfahrungen haben wir von H2O mit folgenden Projekten gemacht:
Ökologie
1. Energieeffizienz steigern
- Kleine Projekte: Schauen Sie doch mal, ob ihre Leuchtmittel schon alle mit LED-Birnen ausgestattet sind. Überlegen Sie, ob Sie die Flurbeleuchtung mit Bewegungsmeldern ausstatten. Verzichten Sie auf Energieschleudern im Pausenraum und wählen Sie Küchengeräte mit einer guten Energieeffizienz.
- Größere Projekte: Haben Sie sich schon über eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher informiert? Die Investition lohnt sich: Sie steigern Ihre Autarkie und sparen bares Geld, indem Sie den Zukauf von externem Strom senken.
2. Abfallmanagement verbessern
- Kleine Projekte: Trennen Sie Ihren Müll im Büro oder hat noch jeder Mitarbeiter einen eigenen Sammelmülleimer unterm Tisch?
- Größere Projekte: Vielleicht lassen sich Verpackungsmaterialien wiederverwenden und Einwegplastik durch Alternativen ersetzen?
3. Ressourcenschonung
- Kleine Projekte: Nutzen Sie noch Papiertücher am Waschbecken oder haben Sie schon auf energieeffiziente Handtrockner umgestellt? Fördern Sie ein papierloses Büro, indem Sie digitale Lösungen integrieren. Dies kann auch erstmal klein beginnen, z.B. mit der digitalen Signatur.
- Größere Projekte: Schützen Sie die wertvolle Ressource Wasser, indem Sie Ihre Produktion abwasserfrei machen, z.B. mit Vakuumdestillationssystemen! Das Abwasser aus der Produktion wird so gut aufbereitet, dass es im Prozess wiederverwendet werden kann. Interesse? (Mailto-Link: Betreff: Anfrage: Beratung zur Umsetzung einer abwasserfreien Produktion – Sehr geehrtes H2O-Team, bitte setzen Sie sich mit mir in Verbindung bezüglich einer Beratung zur Umsetzung einer abwasserfreien Produktion in meinem Unternehmen. Name: Firma: E-Mailadresse: Telefonnummer: Art des Abwassers: Menge des Abwassers (falls bekannt):)
Ökonomie
1. Nachhaltige Beschaffung
Fragen sie Ihre Lieferanten nach nachhaltigeren oder umweltfreundlicheren Alternativen. Bevorzugen Sie die Zusammenarbeit mit regionalen Partnern.
2. Kreislaufwirtschaft fördern
Entwickeln Sie Produkte, die leicht recycelbar oder wiederverwendbar sind. Und haben Sie schon einmal über eine Recycling-Strategie für Ihre eigenen Produkte nachgedacht, wie z.B. ein Rücknahme- und Überholungsprogramm für gebrauchte Produkte?
3. Investitionen in nachhaltige Technologien
Auch wenn die Investition auf den ersten Blick höher erscheint, lohnt sich oft die nachhaltigere Lösung. Die meisten Wirtschaftsgüter leben weit länger als die Dauer des Return of Invest und sind deshalb mittelfristig günstiger.
Soziales
1. Mitarbeiterförderung
- Kleine Projekte: Stellen Sie z.B. Schulungen und Weiterbildungen im Bereich Nachhaltigkeit und Gesundheit zur Verfügung. Ein Gesundheitstag mit verschiedenen Vorträgen in Kombination mit gesunden Snacks kommt immer gut an! Beispiele für Vorträge könnten sein: Gesunde Work-Live-Balance, Achtsamkeit, gewinnbringende Kommunikation, Entspannungsübungen am Schreibtisch, Tipps gegen das Mittagstief, usw. Referenten können auch gerne Mitarbeiter sein, die für diese Themen brennen. Fragen Sie bei Ihren Kollegen nach! Sie werden erstaunt sein, wieviel Wissen in Ihrem Unternehmen bereits steckt.
- Größere Projekte: Fördern Sie die Gesundheit von Mitarbeitern mit einer guten Work-Life-Balance durch flexible Arbeitszeiten und Home-Office-Möglichkeiten. Haben Sie schon sportliche Kooperationen wie Hansefit oder Jobrad?
2. Gemeinschaftsprojekte
- Kleine Projekte: Unterstützen Sie doch mit kleineren Spenden lokale Projekte oder Organisationen, die sich um ihr wichtigstes Thema kümmern.
- Größere Projekte: Schaffen Sie z.B. einen gemeinsamen Garten mit blühenden Pflanzen an für mehr Biodiversität oder einen Naschgarten, an dem sich Mitarbeiter bedienen können.
3. Faire Arbeitsbedingungen
- Stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Mitarbeiter und Lieferanten fair bezahlen, und achten Sie auf faire Arbeitsbedingungen. Eine gute Partnerschaft funktioniert nur mit der richtigen Wertschätzung füreinander.
- Fördern Sie Diversität und Inklusion im Unternehmen, indem Sie Vorbild sind. Stellen Sie Mitarbeiter ein, die die Besten sind – egal woher sie kommen, ob sie Teilzeit oder Vollzeit arbeiten, ob sie gerade ausgelernter Azubi oder kurz vor der Rente sind. Machen Sie z.B. Mitarbeiterportraits für die Mitarbeiterzeitung oder als Instrument im Personalmarketing, welche die Vielfalt Ihres Unternehmens repräsentieren.
Und zu guter Letzt ein wichtiger Tipp
Probieren Sie es aus, fangen Sie einfach mal an und machen Sie einen Schritt nach dem anderen.
Denn: „Wer nie anfängt, wird nie etwas erreichen.“ (Johann Wolfgang von Goethe).
Wer weitere Inspiration sucht, kann gerne durch unseren aktuellen Nachhaltigkeitsbericht blättern: Hier entdecken!