Im Zuge einer Verlegung der Produktionslinie wurde bei einem Hersteller von High-End-Dichtungssystemen für den Antriebsstrang in China ein neues Abwasserkonzept in Betracht gezogen. Für das Unternehmen, das auf Präzisionsdichtungen und Module aus Elastomer-, Metall- und Kunststoffmaterialien für die Automobilindustrie spezialisiert ist, sind umweltverträgliche Prozesse und der effiziente Umgang mit der Ressource Wasser ein wichtiger Aspekt.
Da die regionale Wasserbehörde die Anforderungen für die Einleitung von Abwasser bereits verschärft hatte, konnte die bereits installierte traditionelle chemisch/physikalische Abwasseraufbereitungsanlage nicht mehr betrieben werden. Also entschied man sich für die effizienteste und nachhaltigste Lösung zur Behandlung des Abwassers - die abwasserfreie Produktion durch Vakuumverdampfung.
In der Produktion wird ein wasserbasiertes Dünnschichtphosphatierungsverfahren verwendet, um eine dauerhafte Metall-Gummi-Verbindung zu erreichen. Dieser umfasst die Entfettung, Aktivierung und Phosphatierung der Stahlkomponenten. Das dabei anfallende Abwasser enthält hauptsächlich Phosphate und Schwermetalle und wurde bisher chemisch-physikalisch aufbereitet. Aufgrund der so genannten Null-Toleranz-Politik für Phosphat und Schwermetalle darf dieses Abwasser nun nicht mehr in die Kanalisation eingeleitet werden.
Durch die Rückführung des Destillats der VACUDEST in die Produktion ist das Unternehmen in der Lage, die Anforderungen der lokalen Regierung zu erfüllen und zusätzlich Wasser zu sparen. Die Abwasseraufbereitungsanlage der H2O GmbH Deutschland wurde von H2Os eigener Tochtergesellschaft H2O Kunshan geliefert, installiert und in Betrieb genommen. Das mit der VACUDEST-Vakuumdestillationsanlage aufbereitete Wasser ist ideal für die eigenen Prozesse geeignet und kann ohne weitere Behandlung als Spülwasser wiederverwendet werden. Der verbleibende Abdampfrückstand beträgt nur einen Bruchteil der ursprünglichen Abwassermenge und kann mit minimalem Aufwand entsorgt werden.
Kristallklares Destillat dank Clearcat-Technologie
Die Vakuumdestillation ist ein sehr effizientes Trennverfahren zur Abtrennung von hochsiedenden Verunreinigungen aus industriellem Prozesswasser. Dennoch lassen sich insbesondere Öle und Fette aus Entfettungsschritten aufgrund bestimmter physikalischer Effekte nicht vollständig durch die Destillation abtrennen und gehen in Spuren in das Destillat über. Dieser Effekt ist allen Anlagenherstellern bekannt und kann oft zu einem trüben Destillat führen. Gängige Nachbehandlungen basieren auf Koaleszenzabscheidern und Aktivkohlestufen. Zu den laufenden Kosten kommt noch der Mehraufwand für die Wartung hinzu.
Nicht so bei der patentierten Clearcat-Technologie der H2O. Diese garantiert höchste Destillatqualität ohne den Einsatz der üblichen Nachbehandlungs- und Verbrauchsmittel. Diese Zusatzoption für das innovative Vakuumdestillationssystem VACUDEST ermöglicht die sichere und effiziente Aufbereitung von öl- und fetthaltigen Industrieabwässern in einem einzigen Prozessschritt.
Das Funktionsprinzip der Clearcat-Kondensationsstufe basiert auf physikalischen und katalytischen Effekten. Daher benötigt diese zukunftsweisende Technologie weder Energie noch Hilfs- oder Betriebsstoffe. H2O verbessert die Qualität des aufbereiteten Wassers und setzt neue Maßstäbe. Das Destillat wird dadurch absolut farblos und klar.
Verdampfungsprozess
Um das Wasserbudget des Kunden kosteneffizient und umweltfreundlich zu halten, kann das bei der Vakuumdestillation anfallende Destillat in den Phosphatierprozess zurückgeführt werden. Dies ist natürlich nur möglich, wenn das Wasser bestimmte Qualitätsanforderungen erfüllt. Diese Anforderungen sind für jedes Behandlungs- oder Spülbad unterschiedlich und werden in der Regel von den Lieferanten der Entfettungs-, Beiz- und Aktivierungsmittel festgelegt. Der wichtigste Parameter ist die Leitfähigkeit. Bei dem chinesischen Dichtungshersteller erfüllt das bei der Vakuumdestillation anfallende Destillat die notwendigen Leitfähigkeitsanforderungen und muss nicht weiter behandelt werden.
Wie funktioniert das Verfahren? Alle Spülwässer und Spülaktivbäder werden gesammelt und neutralisiert, bevor das Abwasser dem Verdampfer zugeführt wird. Die Vakuumverdampfung beruht auf dem Prinzip der Siedepunktsdifferenz. Beim Eindampfen von Phosphatierabwässern bleiben Stoffe, die einen höheren Siedepunkt als Wasser haben (Öle, Fette, Schwermetallsalze), im Verdampfungsrückstand zurück, wie z.B. Kalk und Salze, die in einer auf dem Herd vergessenen Teekanne zurückbleiben. Industrielle Abwässer aus der Phosphatierung werden unter Vakuum von ca. 650 mbar bei einer Temperatur von ca. 86 °C eingedampft. Der entstehende schwermetall- und salzfreie Dampf wird in einer Vakuum-Pumpe auf Atmosphärendruck verdichtet. Bei der Verdichtung wird der Dampf auf ca. 120 °C erhitzt. Dieser überhitzte Dampf wird dann zur Energiebereitstellung für den Verdampfungsprozess genutzt. Im Vergleich zur atmosphärischen Verdampfung beträgt die Energierückgewinnung bis zu 95 %. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Destillat frei von Bakterien ist.
Alle Ziele erreicht
Für den High-End-Dichtungs-Hersteller ist eine ganzheitliche Optimierung ihrer Produktionsprozesse wichtig. Die H2O VACUDEST Vakuumdestillationssysteme helfen dabei, diese und andere Nachhaltigkeitsaktivitäten wie den umweltverträglichen und effizienten Umgang mit der Ressource Wasser zu erreichen und umzusetzen. Eine abwasserfreie Produktion.
Die gute Aufbereitungsqualität der VACUDEST Vakuumdestillationsanlage ermöglicht eine abwasserfreie Produktion.
Insbesondere für Unternehmen mit Produktionsstandorten in Gebieten mit problematischer Wasserversorgung kann eine effektive Aufbereitung von gebrauchtem Spülwasser sinnvoll sein. Mit einem nachhaltigen Recyclingsystem können Produktionsprozesse abwasserfrei gestaltet werden - ein wichtiger Beitrag zur Schonung der schwindenden Wasserressourcen. Die H2O GmbH ist einer der weltweit führenden Hersteller von Systemen für das Abwasserrecycling. Sieben von zehn unserer Kunden sind heute komplett abwasserfrei.
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