Im spanischen Mallabia (Baskenland) hat das Entsorgungskonsortium Betearte - ein Zusammenschluss der drei größten Entsorger des Landes - eine hochmoderne Deponiesickerwasser-Aufbereitung in Betrieb genommen. Die Anlage behandelt alle in der zwei Millionen Tonnen fassenden Deponie, die zur Endlagerung von Industrieabfällen dient.
Beauftragt mit dem Bau und der Planung der Aufarbeitungsanlage wurde die spanische Firma SIDASA, die das Verfahren unter den Gesichtspunkten der Wirtschaftlichkeit und der Zuverlässigkeit ausgewählt hat.
Das anfallende Sickerwasser wird in einem 5.000 m³ großem Tank zunächst zwischengelagert, um Schwankungen in der Niederschlagsmenge auszugleichen und eine kontinuierliche Zuführung der Sickerwässer zur Behandlungsanlage zu ermöglichen. Erster Behandlungsschritt ist eine chemisch-physikalische Vorbehandlung der Prozesswässer. Mit einer klassischen Fällung und Flockung wird zunächst die Schmutzfracht im Sickerwasser reduziert. Allerdings könne die geforderten Grenzwerte alleine durch diesen Verfahrensschritt nicht eingehalten werden: zu viele Neutralsalze, Schwermetalle, Stickstoff-Verbindungen und organische Komponenten befinden sich noch in der Klarphase.
Zuverlässige Schadstoff-Abtrennung
Herzstück der Behandlung bilden daher die zwei VACUDEST Destillationsanlagen. Erst dieser Prozessschritt sorgt für eine zuverlässige und sichere Abtrennung aller Schadstoffe. Jede der installierten VACUDEST L Anlagen hat eine Jahreskapazität von 6.000 m³ pro Jahr, so dass insgesamt 12.000 m³ Sickerwässer aufbereitet werden können. Der gesamte Ablauf ist automatisiert, wodurch ein geringer Bedienaufwand sichergestellt wird.
Die Aufarbeitung von Sickerwässern per Destillation stellt eine Herausforderung an die Anlagentechnik dar. H2O GmbH hat daher als Hersteller der Verdampferanlagen die Serienprodukte speziell für den Einsatz von Sickerwässern angepasst. So werden beispielsweise für Wärmetauscher, Vakuumpumpe und Rohrleitungs-Systeme optimierte Werkstoffe eingesetzt, um Korrosion auch bei hohen Chloridfrachten zu verhindern. Wärmetauscherflächen in der VACUDEST Anlage werden durch eine Wirbelschicht- Selbstreinigung während des Betriebs sauber gehalten, um Belagbildung durch Mineralsalze zu vermeiden. Der dadurch ständig saubere Wärmetauscher garantiert einen geringen Energieverbrauch von nur 50 Wh/l bei gleichzeitig hoher Eindampfrate.„Die VACUDEST ist die optimale Verdampferlösung für unsere Deponiesickerwasser-Aufbereitung,“ so Ovidio Movellan von SIDASA. „Wir haben uns für dieses System entschieden, da durch den selbstreinigenden Wärmetauscher nicht nur Energie, sondern auch große Mengen an Chemikalien und Arbeitszeit zur Reinigung eingespart werden.“
Betrieb und erste Rückmeldungen: Erwartungen bei Weitem übertroffen
Die Praxis beweist: Die Aufkonzentration des Sickerwassers um den Faktor 30 übertrifft die Erwartungen bei weitem. Die Qualität des gereinigten Wassers ist so gut, dass es sogar direkt in den nahe gelegenen Fluss eingeleitet werden kann. Auch weitere Entsorgungsunternehmen, wie Befesa in Spanien oder Veolia in Frankreich haben sich daher für die Verdampfertechnologie entschieden. Ovidio Movellan bestätigt: „Die Verfahrenskombinationen zur Aufbereitung von Sickerwässern sind vielfältig – Ionentauscher, Membransysteme oder Biologische Verfahren sind weit verbreitet. Nur durch die Kombination mit der Vakuumdestillation sind wir bei der Direkteinleitung auf der sicheren Seite. Ein gutes Gefühl, dass wir alle geforderten Grenzwerte zuverlässig einhalten.“
„Der Kundendienst von H2O ist sowohl kompetent als auch reaktionsschnell. Wir werden innerhalb einer Stunde oder spätestens innerhalb von 24 Stunden zurückgerufen.“
Wo andere Verfahren mit viel Zusatzequipment und Bedienaufwand gerade so die gesetzlichen Einleitgrenzwerte erreichen, besticht die Clearcat Kondensationsstufe hinsichtlich der Qualität des aufbereiteten Industrieabwassers. Selbst strengste Umweltstandards werden sicher eingehalten.
Vakuumverdampfer basieren auf dem einfachen Prinzip der Stofftrennung nach den Siedepunktunterschieden. Das Industrieabwasser wird verdampft. Alle Substanzen, die einen höheren Siedepunkt als Wasser haben, verbleiben im Verdampfungsrückstand. Dazu gehören Schwermetalle, Salze, Öle, Fette oder Tenside.
Weil der Wasseranteil verdampft wird, reduziert sich der Rückstand auf 0,5 bis 5 Prozent des ursprünglichen Abwasservolumens. Der aufsteigende Wasserdampf, auch Brüden genannt, ist nahezu frei von Verunreinigungen. Nach der Kondensation kann er als Prozesswasser in den Produktionsprozess zurückgeführt werden. Damit wird die Produktion abwasserfrei.
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