Im Oktober 2024 veröffentlichte die europäische Umweltagentur einen Bericht mit einem Problem, gegen das die H2O schon seit 25 Jahren angeht: Vielen Gewässern in Europa geht es schlecht. Nur 37 Prozent der europäischen Seen und Flüsse befinden sich in einem guten Zustand1. Aus Sicht der EU-Umweltagentur EEA steht Europas Wasserversorgung vor einer großen Herausforderung. Gerade wasserintensive Industrien bekommen diesen Wasserstress merklich zu spüren. Was hilft? Kreislaufführung, Ressourcen schonen und Innovationen, die nicht nur nachhaltig, sondern auch wirtschaftlich sind. Ein Gespräch mit Fabian Argast, Leiter des H2O-eigenen Anwendungszentrums für abwasserfreie Produktion.
Überrascht es dich, dass unsere Gewässer in so einem schlechten Zustand sind?
Fabian Argast: Nein. Es ist bedauerlich, aber wenig überraschend. Leider hat sich der Zustand seit 2010 auch nicht wesentlich verbessert – das wurde ebenfalls kürzlich von der Europäischen Umweltagentur (EEA) veröffentlicht.
Der Großteil der Verschmutzungen gelangt durch die Landwirtschaft in die Gewässer. Aber auch in der Industrie gibt es großes Potential für Verbesserungen, denn rund 20 Prozent2 der weltweit entnommenen Frischwassermengen entfallen auf diesen Bereich. Findet hier im Vergleich zu den Anfängen der H2O vor 25 Jahren schon ein Umdenken statt?
Wir beobachten tatsächlich, dass in der Industrie ein Umdenken stattfindet, was den Wasserverbrauch und die Wasserverschmutzung betrifft. Immer mehr Unternehmen setzen auf Kreislauftechnologien, um Wasser mehrfach zu nutzen und den Verbrauch zu senken. Die steigende Nachfrage sieht man auch gut an der Mitarbeiterzahl der H2O: von anfänglich 6 Mitarbeitern sind wir in 25 Jahren auf über 130 Mitarbeiter gewachsen. Immer mehr Kunden wollen nicht nur ihre Entsorgungskosten senken, sondern auch Ressourcen schonen und ihr aufbereitetes Wasser wiederverwenden. So schlagen Unternehmen zum Wohle der Umwelt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie sind unabhängig von der Frischwasserbeschaffung und halten – weil sie kein Abwasser mehr einleiten - öffentliche Gewässer sauber.
Welche Gründe haben Industrieunternehmen, sich für nachhaltige Lösungen zu entscheiden?
Es wurden in den letzten Jahren strengere Umweltvorschriften erlassen, mit dem Ziel, die Wasserqualität der Gewässer zu verbessern und die Verschmutzung zu reduzieren. Unternehmen sind gut beraten, sich an diese Vorschriften zu halten, um hohe Strafen und rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
Allerdings ist dies nicht der alleinige Grund. Neben der Verbesserung des Unternehmensimages spielen auch oft wirtschaftliche Aspekte eine große Rolle. Neue Technologien und innovative Verfahren tragen dazu bei, nachhaltige Lösungen einfacher und kostengünstiger zu implementieren.
Was rätst du Unternehmen, wie Sie ihren ökologischen Fußabdruck verbessern können?
Es ist sicher lohnenswert, sich das Thema „Erneuerbare Energien“ mal anzusehen. Durch Investitionen in Solar-, Wind- oder Wasserkraft kann der Energieverbrauch aus fossilen Brennstoffen deutlich reduziert werden.
Außerdem sind Themen wie Abfallmanagement, Recycling und Wiederverwendung von Ressourcen enorm wichtig. Wir haben einige Kunden, die kostbare Rohstoffe aus den Verdampfungskonzentraten zurückgewinnen, ölhaltiges Konzentrat als Brennstoff einsetzen oder das aufkonzentrierte Öl wieder verkaufen können.
An dieser Stelle möchte ich auf einen wichtigen Punkt hinweisen: Es ist empfehlenswert, sich frühzeitig mit der Wasseraufbereitung zu befassen und nicht erst wenn man z.B. durch behördliche Auflagen dazu gezwungen wird. Die Planung und Auslegung der Aufbereitungsanlage, eventuelle Behördengänge sowie die Installation und Verrohrung der fertigen Lösung benötigen einige Zeit. Muss das Abwasser in dieser Zeit entsorgt werden, weil es z.B. nicht mehr eingeleitet werden darf, kann das schnell teuer werden.
Was sind deine Zukunftswünsche hinsichtlich der Gesundheit unserer Umwelt?
Ein nachhaltiger Umgang mit unseren Ressourcen ist unerlässlich, um diese zu schützen und zu erhalten. Nur so können wir eine gesunde Welt für kommende Generationen schaffen.
Jeder kann einen Beitrag dazu leisten. So entwickeln meine Kollegen und ich in unserem Anwendungszentrum für abwasserfreie Produktion unsere Produkte stetig weiter, um Unternehmen eine nachhaltige Abwasserbehandlung zu ermöglichen, die sich auch wirtschaftlich rechnet. Auch neue Innovationen kommen nicht zu kurz. So können wir gemeinsam mit unseren Kunden dafür sorgen, dass sich der Zustand der Gewässer wieder verbessert - und wir in zehn Jahren hoffentlich wieder positivere Schlagzeilen lesen können.
Wir begleiten sie auf Ihrem Weg zu einer nachhaltigen Abwasseraufbereitung |
Quellen
1 - Europäische Umweltagentur Verschmutzung, Übernutzung und Klimawandel bedrohen die Resilienz der Wasserversorgung in Europa — Europäische Umweltagentur
2 - Webseite Bundeszentrale für politische Bildung Wasserverbrauch | Globalisierung | bpb.de
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