Im November 2013 hat die AUDI AG ihre neue Fertigung in Münchsmünster eröffnet. Im Industriepark Münchsmünster, der etwa 30 Kilometer östlich des Stammwerks liegt, entstand ein Audi-Kompetenzzentrum für die Produktion von Karosserie-Strukturbauteilen aus Aluminiumdruckguss, von warm- und kaltumgeformten Pressteilen sowie von Fahrwerkskomponenten.
In der Produktion fallen unterschiedliche betriebliche Abwässer an, die nicht in die öffentliche Kanalisation eingeleitet werden dürfen. Bereits bei der Werksplanung wurde ein Konzept erarbeitet, das eine nachhaltige und effiziente Aufbereitung dieser Abwässer vorsieht. Durchgeführt wurde diese Planung von Dr. Lindemann Consulting.
Der Audi Konzern ist einer der erfolgreichsten Hersteller von Automobilen im Premiumsegment. Das Audi-Kompetenzzentrum in Münchsmünster wurde 2013 neu eröffnet und produziert Karosserie-Strukturbauteilen aus Aluminiumdruckguss, warm- und kaltumgeformte Pressteile, sowie Fahrwerkskomponenten.
Alle zugesagten Werte hinsichtlich Betriebskosten und Qualität des aufbereiteten Wassers werden erreicht.
Beim Druckgussverfahren sind Trennmittel unverzichtbare Hilfsstoffe, um Störungen im Produktionsablauf zu vermeiden und die Qualität der produzierten Teile sicher zu stellen. Die verbrauchten Trennmittel, gelöst bzw. emulgiert im betrieblichen Abwasser aus der Gießerei, dürfen nicht in die öffentliche Kanalisation eingeleitet werden. “Diese Abwässer lassen sich am besten mit Vakuumdestillationssystemen aufbereiten“, so Dr. Lindemann, Dr. Lindemann Consulting. “Sie haben sich mittlerweile am Markt als sicherste und effizienteste Methode durchgesetzt“. Audi legte neben Effizienz in Bezug auf Betriebskosten auch großen Wert auf Prozesssicherheit und Nachhaltigkeit. Es sollte ein einfaches, unkompliziertes System entstehen, das nicht von der Hauptaufgabe, der Produktion in der Gießerei, ablenkt.
Die H2O GmbH aus Steinen, ein führender Hersteller von Vakuumdestillationssystemen, setzte sich mit den Anforderungen der AUDI AG intensiv auseinander und entwickelte ein drauf abgestimmtes System.
Das Abwasser aus dem Aluminiumdruckguss hat oft einen pH Wert unterhalb von 7 und ist damit leicht korrosiv. Um Schäden am Verdampfer zu vermeiden und die gesetzlichen Einleitgrenzwerte für das aufbereitete Wasser einzuhalten, muss das Gießereiabwasser bei herkömmlichen Verdampfern zunächst neutralisiert werden. Die Destcontrol Technologie der H2O GmbH misst den pH Wert im Destillat und dosiert Lauge zur Anpassung des pH Wertes direkt in den Verdampfer. Daher wird die Durchlaufneutralisation vor dem Verdampfer nicht mehr benötigt.
Das Destillat von herkömmlichen Verdampfern darf nicht direkt in die Kanalisation eingeleitet werden, weil der Grenzwert für Kohlenwasserstoffe nicht eingehalten wird. Das aufbereitete Wasser muss noch über Adsorber, Aktivkohlefilter oder Membrananlagen nachbehandelt werden, um die Einleitung in den Kanal zu ermöglichen. Dafür hat die H2O GmbH die zukunftsweisende Clearcat Kondensationsstufe entwickelt. Diese in den Verdampfer integrierte, patentierte Technologie sorgt dafür, dass das Destillat den Einleitgrenzwert für Kohlenwasserstoffe zuverlässig einhält. Somit kann ein weiterer Prozessschritt komplett entfallen.
Ein redundant ausgeführtes Analysesystem überwacht und protokolliert kontinuierlich die wichtigsten Grenzwerte im gereinigten Wasser und stellt so sicher, dass kein verschmutztes Wasser in die Kanalisation eingeleitet wird.
Der Startschuss für das Projekt fiel im Juli 2013. Bereits im September begann die Montage. Die ersten Praxisversuche mit Abwasser aus der Gießerei erfolgten nach 3 Monaten Bauzeit im Dezember 2013. Im Rahmen der geplanten Produktionssteigerung in der Gießerei wurde das System nun bis 2016 auf Volllast hochgefahren. Die bisherigen Ergebnisse bestätigen die Entscheidung für das fortschrittliche VACUDEST Vakuumdestillationssystem der H2O GmbH. Alle zugesagten Werte hinsichtlich Betriebskosten und Qualität des aufbereiteten Wassers werden erreicht.
Einst noch als Energiefresser gebrandmarkt, sind moderne Verdampfer sehr sparsam. Die Energie des entstehenden Wasserdampfes wird in das Vakuumdestillationssystem zurückgeführt. Daher wird keine externe Heizenergie benötigt. So beträgt die Energieeffizienz im Vergleich zur atmosphärischen Verdampfung mittlerweile 95 %. Deshalb sind die Betriebskosten von Verdampfern selbst bei steigenden Energiepreisen viel günstiger als bei anderen Aufbereitungsverfahren.
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